Fritz Spitzer (1940-1999)

Seine Profession war Sozialarbeit, mit dem selben Enthusiasmus der seine Arbeit prägte, beschäftigte sich mein Vater auch mit der Malerei, der Renovierung alter Häuser und der Keramik. Letzterem sind diese Seiten gewidmet.

 

Marke der Adlervase

 

Die für mich beeindruckendste Eigenschaft meines Vaters war seine Toleranz gegenüber Menschen. Seine Kunst betrachtete er jedoch meist sehr kritisch. Einer seiner Liebligssprüche war: "Wenn ein gutes Stück im Ofen war, ist es ein guter Brand". Die wenigsten seiner Stücke entsprechen Normen des Kunst- oder Kunsthandwerks. Keine Idee wurde von Ihm von vornherein ausgeschlossen. Meist spielerisch entwickelte Fritz seine humorvollen Plastiken und Gefäße. Anregungen fand er in südamerikanischer und japanischer Keramik, genauso wie in europäischer Bildhauerei. Dabei ging es Ihm immer um das Einzelstück und war es auch noch so klein. Dieses wurde nach dem Brand kritisch begutachtet, von allen Seiten bewundert und für gut oder schlecht befunden. Jedoch selbst die Werke meines Vaters, die er selbst nicht mochte, wurden auf dem Speicher aufbewahrt, denn etwas wertloses gab es für Fritz nicht. Von der Vielzahl gelungener Stücke können hier nur eine sehr kleine Auswahl gezeigt werden, die aber einen guten Einblick in sein keramisches Schaffen ermöglichen.

Tobias Spitzer, Juli 2002